Sibylle Elisabeth Kefer.

Eine Frau und Künstlerin als Heldin eines Songzyklus, der seine Hörer im besten Sinn zu entrücken vermag. In der Haut ihrer Doppelgängerin schafft SiE ein seltenes Kunststück:

Mit  den Mitteln der Musik die Wunder und Wunden der eigenen Seele zur Sache all jener Menschen zu machen, die ihre Lieder hören.

"Alice im Wunderland" - der Titel, den das Debutalbum vom großen Lewis Carroll und seinem weltberühmten (scheinbaren) Kinderbuch entlehnt, ist programmatisch zu lesen: Auch SiE bewegt sich durch ein Wunderland, das nichts anderes ist, als der Alltag einer dreißigjährigen Frau und Mutter, einer Liebenden und Künstlerin. Die Bilder dieses Alltags aber fallen durch eine hypersensible Wahrnehmung,  in den Songs werden daraus Fragen und Statements, die jeden betreffen.

"Alice im Wunderland" - das sind Lieder über das schlafende Kind, über den Geliebten, der einen Weg nicht mitmachen kann oder will, über die eigene Verlorenheit, die sich am Ende der zwölf Stücke womöglich als die größte Sicherheit erweist, die die Frau in deren Zentrum hat - und zugleich als Urgrund ihrer Kunst. Mit dem einstigen Hardbradler-Mitstreiter Ernst Gottschmann als Produzenten und unter Mitwirkung erstklassiger Musiker aus der Wiener Jazz- und Soulszene hat SiE ihrem Zyklus ein druckvolles Pop-Kleid auf den Leib geschneidert. Groove und Selbstfindung sind Bruder und Schwester. Eine Platte für Seele und Laune zugleich.

Das ist selten.